19. Juli 2017

Wattwurmkackerle (tablettografiert)



Die naturwissenschaftlich interessierten Leser des Blogs kommen viel zu kurz. Und da es, wie im Titel angekündigt, um die Kackerle des Wattwurms geht, soll heute klug geschissen werden.

Abgebildet ist das Wohngebiet des kleinen Wattwurms. Es gibt noch den großen. Einen mittleren womöglich auch.

Was unterscheidet die beidem Extreme des Wattwurms eigentlich? Ganz einfach. Der Verlauf der Tiede. Der kleine Wattwurm wohnt in Strandnähe. Sagen wir mal 20 Meter entfernt. Bei der Neigung des Meerersbodens und dem Wechsel von Ebbe und Flut im 13-Stunden-Takt wird sein Quartier täglich Pimaldaumen gerade mal ein bis zwei Stunden mit Nahrungsmitteln versorgt, die nur per Wasser angeliefert werden. Das Plankton fällt nicht vom Himmel. Regen zählt also nicht.

Der große Wattwurm wohnt am etwas tieferen Meeresboden und kommt somit grob geschätzt täglich für 16 Stunden oder mehr in den Genuß der Planktonlieferung. Er hat mehr Nahrung zur Verfügung und ist deswegen größer.

Der Wattwurm frißt nur in Salzwasser eingelegten Sand. In seinem Gedärm wird das Plankton rausgelutscht. Alles andere ist für ihn unverdaulich, weswegen er den Sand zu einer Wurst formt und diese wieder auskackt. Wie ein Hund. Da und dann, wie es beliebt.

Die Löcher übrigens, das sind die Eingänge in die Wohnungen. Da wo die Kackwürste aus Sand liegen, ist die Latrine. Meistens eine halbe Treppe höher als er wohnt.

Wer immer noch nicht weiß, was ein Wattwurm ist, der murmelt leise Regenwurm vor sich hin. So heißen die Viecher nämlich auf dem Festland. Allerdings sind Wattwürmer im Vergleich zu ihren Kumpels alle adipös, also fettsüchtige Vielfraße.